Stadtjournal Oktober 2001

Kloster - Die Weichen der Zukunft sind gestellt

Das Thema, das seit Monaten den Gemeinderat und diverse Ausschüsse beschäftigte und über das auch viele Male im Stadtjournal berichtet wurde, steht nun unmittelbar vor dem Abschluss: Die Frage der Nachnutzung der Räumlichkeiten des Klosters, in denen derzeit die Landesaustellung ihrem Ende zugeht. Die politisch Verantwortlichen haben sich die Beantwortung der Nachnutzungsfrage alles andere als leicht gemacht und in diesem Zusammenhang intensivste Überlegungen angestellt. Die nun getroffene Entscheidung ist aus der Sicht mancher vielleicht nicht als spektakulär anzusehen, sie ist jedoch unter dem Blickwinkel der homogenen, öffentlichen und kulturellen Verwendung der Räumlichkeiten jene Lösung, die ein Maximum an Sinnhaftigkeit in sich vereint. Was wird nun in der Zukunft im Kloster geschehen? Das Kellergeschoss weist nur mehr wenige Räumlichkeiten auf, die nicht von der gesamten Haustechnik genutzt werden. Auf alle Fälle wird im Keller ein Proberaum installiert, der den verschiedensten Musik- und Tanzgruppen für ihre Zwecke zur Verfügung gestellt werden wird. Im Erdgeschoss entsteht der neue Stadtsaal und ein kleinerer Veranstaltungsraum, die vorwiegend kulturellen und gesellschaftlichen Veranstaltungen vorbehalten sind. Zusätzlich ist im Erdgeschoss ein Gastronomiebereich untergebracht – die äußerst attraktive Aula bildet den Eingansbereich. Das Obergeschoss wird einer mehrfachen Nutzung zugeführt. Ein Teil wird an das Amt der Steiermärkischen Landesregierung (Fachabteilung für Agrar- und Umwelttechnik) vermietet, das für die bauliche Adaptierung einen Betrag von ATS 1 Million investieren wird. Der andere, größere Teil wird die neue Unterkunft des Heimatmuseums und der Bücherei, beides Einrichtungen der Stadt Gleisdorf, die eine absolute Öffnung unseres Klosters gewährleisten sollen. Das Dachgeschoss wird entgegen den bisherigen Überlegungen als Stauraum und dringend benötigte Raumreserve genutzt werden. Der ursprüngliche Plan, dort das Museum unterzubringen, scheiterte nach einer Expertise aufgrund des zu geringen Platzangebotes. Durch die Verlegung des Heimatmuseums wird nun eine Erweiterung des Rathauses ermöglicht, mit der ein barrierefreier und behindertengerechter Zugang zu den bürgerserviceorientierten Einrichtungen des Stadtamtes realisiert werden kann. Ein Vorhaben, das im Sinne einer bürgernahen Verwaltung für alle Menschen in und um Gleisdorf schon lange fällig war. Liebe Leserinnen und Leser, Kommunalpolitik heißt für mich, über offene Fragen ernsthaft und konsequent nachzudenken und dann ebenso konsequent für die Stadt und ihre Menschen Entscheidungen zu treffen. Die nun getroffene Entscheidung ist kein Entschluss, den Bildungsbereich, der für die Klosternachnutzung oftmals diskutiert und für mich persönlich auch favorisiert wurde, nicht mehr weiter zu verfolgen. Die verbleibenden Flächen des Klosterareals lassen für die Zukunft noch vieles zu. Eine Zukunft, der ich im Sinne einer weiteren Stadtentwicklung mit Freude und Tatendrang entgegensehe. Eine Zukunft, für die die Weichen nun erstmals gestellt sind.

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