Stadtjournal Juni 2010

Die „alte Dame“ Stadt Gleisdorf

Wenn ein Mensch seinen 90. Geburtstag feiern darf, so ist das ein ausgesprochen freudiger Anlass, bei dem sich Freunde und Verwandt einstellen, um den/die Jubilar/in hochleben zu lassen, um Geschenke zu bringen, Freude zu bereiten und gemeinsam Zeit zu verbringen. Und die so Gefeierten sind ob dieser Zuwendungen in der Regel sehr berührt – das darf ich bei meinen Geburtstagsbesuchen oftmals erfahren.

Am 8. Juni begeht eine andere „alte Dame“ ihren 90. Geburtstag. An diesem Tag im Jahre 1920 wurde der Markt Gleisdorf per Staatsdekret zur Stadt erhoben. Wir wollen die Jubilarin natürlich auch feiern, bedienen uns diesbezüglich aber anderer Mechanismen, als bei einem „echten Geburtstagskind“. Ein Teil der Feier, die wir mit möglichst sparsamen Budgeteinsatz organisiert haben, ist die am 12. Mai 2010 eröffnete Ausstellung „Stadt.Mensch.Leben“ im MiR (Museum im Rathaus). In dieser Ausstellung können Sie viele Seiten unserer Stadt entdecken, die sich im Laufe der letzten 90 Jahre stark verändert haben.

Ein großes Dankeschön gilt den Ausstellungsorganisatoren. Allen voran Mag. Sigrid Meister, die dabei großartige Unterstützung von ihrem Team, aber im Besonderen von Mag. Siegbert Rosenberger und Dr. Robert Hausmann erhalten hat.

Wie Sie in der Ausstellung erfahren können, haben sich in diesen neun Jahrzehnten faktisch alle städtischen Faktoren verändert: Die Ruhe einiger Pferdefuhrwerke verwandelte sich in eine ca. 10.000-KFZ-Frequenz pro Tag, aus Sickergruben wurde ein durchgängiges Kanalnetz, der Strom löste den Kerzenschein, der Asphalt die Schotterstraßen ab, die Bevölkerung wuchs von 2.600 auf 5.700 an, die kleinstrukturierte Handels- und Handwerksszene wich einem Markt von über 520 Betrieben, und, und, und ....

Wie leben im Jahr 2010 und feiern den 90. Geburtstag der „alten Dame“ Gleisdorf, die heute das Herz einer unglaublich vitalen Region ist.

Mein Wunsch zum 90er: Es wäre schön, wenn diese alte Dame bei ihrem 100. Geburtstag sagen könnte, dass sich auch in den Jahren seit ihrem 90er Vieles getan und zum Positiven verändert hat. Und das wird an ihren „Verwandten“ und GratulantInnen liegen, ob dieses Ziel erreicht wird. Es lebe Gleisdorf, es lebe unsere Jubilarin – Glück auf!

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