Stadtjournal Mai 2014

Datenschutz – notwendig, aber manches Mal unverständlich

Immer wieder berichten Medien über diverse Abhör- und Bespitzelungsaktionen von Geheimdiensten und auch von so manchen Sicherheitslücken in Computersystemen, durch die dann Daten ungewünscht entweichen. Datenschutz und die Sensibilität im Umgang mit unseren persönlichen Daten ist ein großes Thema unserer Zeit. Das ist unbestritten.

Wo ich aber aus dem Kopfschütteln nicht mehr herauskomme, ist, wenn ich sehe, was auch die Gemeinde unter dem Titel „Datenschutz“ alles nicht darf. Als Meldebehörde verwaltet die Gemeinde die Meldedaten ihrer MitbürgerInnen. Wenn die Gemeinde z.B. die Generation „65-plus“ allerdings zu einer Seniorenveranstaltung einladen will, darf sie auf diese Daten nicht zugreifen. Zweites Beispiel: Die Gemeinde heißt gerne die neuen Erden- und GemeindebürgerInnen willkommen. Dazu darf die Gemeinde den GemeinderätInnen, die sich mit einem kleinen Präsent auf die Reise zu den Kindern machen, aber nur den Namen des Babys mitteilen – eine Auskunft über den Namen der Eltern darf nicht erfolgen. Gleiches gilt für die Mitteilung an die Volksschule, welche Kinder im kommenden Jahr in die Schule kommen werden. Die Schule kann dann mit diesen SchülerInnen brieflich kommunizieren, eine Information, wer die Eltern bzw. Erziehungsberechtigten sind, darf es nicht geben.

So sehr es heutzutage wichtig ist, Menschen vor Datenmissbrauch zu schützen, so unverständlich sind so manche Auswüchse, die der Datenschutz mit sich bringt. Wenn Sie, liebe GleisdorferInnen, hie und da nun „nur“ mehr über das Stadtjournal zu diversen Veranstaltungen eingeladen werden, so hat diese Vorgangsweise eben diesen Hintergrund. Wir bitten um Verständnis!

• Zurück